Juristin Dr. Franziska Böhm beginnt zum 1. Oktober an der Universität Münster
RWTÜV-Stiftung fördert erste Juniorprofessur für IT-Recht
Juristin Dr. Franziska Böhm beginnt zum 1. Oktober an der Universität Münster
Essen/Münster, 26. September 2012: Die Inhaberin der bundesweit ersten Juniorprofessur für IT-Recht, Dr. Franziska Böhm, tritt zum 1. Oktober ihre Stelle an der Westfälischen-Wilhelms-Universität Münster (WWU) an. IT (Informationstechnologie) ist eine der Schlüsseltechnologien für die weltweite Wirtschaft. Rechtliche Fragen sind jedoch bislang weitgehend ungeklärt. Das ist der Grund für die RWTÜV-Stifung, den Aufbau dieses brachliegenden rechtlichen Forschungsgebietes für sechs Jahre finanziell zu unterstützen. Betreut wird Franziska Böhm auf ihrem Weg zur Habilitation von Prof. Dr. Thomas Hoeren, Leiter des Instituts für Informations-, Telekommunikations- und Medienrecht der WWU.
„Studien zeigen, dass geschätzt 80 Prozent aller größeren IT-Projekte, vor allem bei der Softwareentwicklung, scheitern“, erläutert Thomas Hoeren die Ausgangslage. „Ursächlich dafür ist, dass weder Auftraggeber noch Auftragnehmer bei Abschluss des Vertrages wissen, was genau bei einer solchen Entwicklungsaufgabe auf sie zukommt. Da hilft das hundert Jahre alte Werkvertragsrecht nicht weiter.“ Für komplexe zivilrechtliche Verträge wie diese ein passendes rechtliches Rahmengerüst zu entwickeln, wird nun zur Aufgabe von Franzisika Böhm.
Die Berufungskommission der Universität Münster entschied sich unter einer Vielzahl von herausragenden Bewerbern und Bewerberinnen für die 32-jährige promovierte Juristin. Diese hatte an der Universät Luxemburg zum Thema „Information Sharing and Data Protection“ promoviert und im Anschluss seit 2011 jeweils zu 50 Prozent an der Universität Luxemburg und bei der luxemburgischen Datenschutzbehörde gearbeitet, wo sie sich interdisziplinären Aufgaben im Bereich des Datenschutzes und des Informationsrechts widmete. „Wir freuen uns als RWTÜV-Stiftung“, betont der Vorsitzende des Stiftungsvorstandes, Prof. Dr. Karl Friedrich Jakob, „dass sich mit Frau Dr. Böhm eine Kandidatin durchgestzt hat, die auch bereits erste internationale Erfahrungen mit der Aufgabenstellung aufweisen kann. Denn Informationstechnologie macht nicht an Landesgrenzen halt. Das gilt es ganz sicher auch bei rechtlichen Fragestellungen zu berücksichtigen.“ Franziska Böhm wird neben der eigentlichen Forschungsarbeit ab dem kommenden Wintersemester auch in die Lehrtätigkeit des Instituts von Professor Hoeren eingebunden.
Über die RWTÜV-Stiftung
Der Rheinisch-Westfälische Technische Überwachungsverein e.V. (RWTÜV) gründete die Stiftung 2007. Stiftungszweck ist die „Förderung von Forschung und Wissenschaft auf den Gebieten Sicherheit, Technik und Umwelt“. Mittlerweise unterstützt die RWTÜV-Stiftung an allen namhaften Hochschulen des Landes NRW Forschungsprojekte, deren Spektrum von der Nanotechnologie bis zur bildgebenden medizinischen Diagnostik reicht.
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