‚Biokraftstoffe bleiben Teil der Lösung‘

DBV-Generalsekretär Dr. Born für Korrektur der EU-Pläne

(DBV) „Die EU sollte bei Biokraftstoffen und bei der Klimapolitik insgesamt eine stetige und im besten Sinne nachhaltige Politik verfolgen. Doch die aktuellen Pläne der EU-Kommission gleichen eher einem Zickzack-Kurs“, erklärte der Generalsekretär des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Dr. Helmut Born, in einer ersten Reaktion. Die Vorschläge der EU-Kommission würden zu einer erheblichen Benachteiligung von Biokraftstoffen aus nachhaltiger europäischer Erzeugung führen, etwa bei Biodiesel aus Raps. Demgegenüber würden Importe ungerechtfertigt begünstigt, vor allem solche aus vermeintlichen Abfallstoffen aus Drittländern.

Der Deutsche Bauernverband hält den Ansatz, über so genannte ILUC-Faktoren den heimischen Anbau von nachwachsenden Rohstoffen in Europa mit zusätzlichen kalkulatorischen Treibhausgas¬emissionen aus der Regenwaldrodung in Übersee zu belasten, für falsch und abwegig. „Damit würden Biokraftstoffe aus nachhaltiger heimischer Erzeugung abgewürgt, obwohl in Europa der Waldanteil steigt“, kritisierte Born. Gefordert sei eine strikte Umweltpolitik in den Drittländern, die den Erhalt der Wälder sichert.

„Die deutsche und europäische Landwirtschaft wirtschaftet nachhaltig und weist dies bei nachwachsenden Rohstoffen wie Raps, Zuckerrüben und Getreide über eine gesonderte Zertifizierung nach“, erklärte Born. Daher sei eine vierfache Anrechnung von Biokraftstoffen aus Abfällen und Reststoffen auf die Beimischungsquote strikt abzulehnen. „Eine vierfache Anrechnung würde die Rohstoffmärkte völlig durcheinanderbringen, womöglich wäre Stroh am Ende teurer als Getreide“, warnte Born angesichts entsprechender Pläne der EU-Kommission.

„Ich vermisse im Entwurf der EU-Kommission eine klare Perspektive, wie sich der Biokraftstoffsektor bei veränderten Agrar- und Energiemärkten weiterentwickeln kann“, stellte Born fest. Global steigende Energie- und Rohstoffpreise zögen bereits heute die Agrarpreise erkennbar nach oben. Biokraftstoffe könnten hierdurch wettbewerbsfähiger am Markt werden und bestehende Förderungen langfristig erübrigen. „Wer die Debatte um Biokraftstoffe als ‚Teller oder Tank‘ führt, verkennt die Realitäten. Tatsache ist, dass Bioethanol aus Zuckerrüben und Getreide bzw. Biodiesel aus Raps immer ‚Teller und Tank‘ sind, weil wertvolles Eiweißfutter für die Tierhaltung miterzeugt wird“, betonte Born.

Autor: Deutscher Bauernverband
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