BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Saatgut – Omas Sorten kommen zurück
MAGDEBURG/UM – Ein Urteil des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) erlaubt die Erzeugung und den Verkauf von Saatgut aus alten, nicht offiziell zugelassenen Sorten. „Dieser Richterspruch zeigt den Agrar-Großkonzernen wie Monsanto, Syngenta, Bayer und BASF ihre Grenze auf“, erklärt die landwirtschaftspolitische Sprecherin der Fraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Landtag von Sachsen-Anhalt, Dorothea Frederking.
Die Konzerne können ab sofort nicht mehr einzelne Bauern oder Saatgut-Netzwerke unter Druck setzen. Alte Sorten, die regional entstanden und für ganz spezifische Boden- und Klimaverhältnisse – teilweise über Jahrhunderte hinweg – gezüchtet wurden, dürfen wieder gehandelt und angebaut werden. Frederking: „Ja zu bunter Biovielfalt– Nein zu genormten Nutzpflanzen der industriellen Landwirtschaft: Dieses Urteil ist ein klares Zeichen gegen die Standardisierung auf dem Acker.“
Die Brüsseler Richter erhalten damit nicht nur ein Kulturgut und eine erhöhte Artenvielfalt, sondern auch ein Mehr an Gaumenfreuden. „Möglicherweise gibt es bald schon wieder Pflanzensaatgut von ,Ewiger Kohl‘ oder von der Bohnensorte ,Eckendorfer Rotsprenkel‘ oder von der Tomatensorte ,König Humbert. Saatgut-Netzwerke und Bauern können dieses Saatgut alter Nutzpflanzen nun wieder verkaufen“, freut sich die bündnisgrüne Politikerin Frederking.
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