NABU begrüßt EU-Entscheidung zu geringerem Schwefelgehalt in Schiffstreibstoffen
Sauberere Luft durch sauberere Treibstoffe auf See
Berlin/Brüssel – Der NABU begrüßt das Ergebnis der heutigen Abstimmung im Europäischen Parlament über die Direktive zum Schwefelgehalt in Schiffstreibstoffen. Danach wird der Grenzwert von Schwefel in marinen Treibstoffen ab dem Jahr 2020 von 3,5 Prozent auf 0,5 Prozent gesenkt.
„Mit dieser Entscheidung hat sich die EU klar für eine rasche Umstellung auf sauberere Treibstoffe ausgesprochen. Die Emissionen aus der internationalen Schifffahrt verursachen jährlich mehr als 50.000 vorzeitige Todesfälle in Europa. Die neuen Grenzwerte werden daher einen wesentlichen Beitrag zur Verbesserung der Atemluft leisten und die Belastungen für das Weltklima reduzieren”, sagte NABU Bundesgeschäftsführer Leif Miller. Mit dem neuen Grenzwert für marinen Treibstoff sei endlich eine entscheidende Voraussetzung für den Einbau von Abgasnachbehandlungssystemen wie Rußfiltern und Stickoxidkatalysatoren erfüllt. Die Reeder stünden nun noch stärker in der Pflicht, ihrer Verantwortung für Mensch und Umwelt nachzukommen. Mit Abgasnachbehandlungssystemen können fast alle giftigen Ruß- oder Stickstoffemissionen aus den Abgasen gefiltert werden.
Der NABU fordert von der EU-Kommission und der Bundesregierung, nun auch Emissionen aus der Schifffahrt wie CO2 und Stickoxide zu reduzieren. „Das heutige Ergebnis ist sehr ermutigend. Jetzt muss die EU dem Vorbild Nordamerikas folgen und die gesamte Küstenlinie Europas als Schwefel- und auch Stickoxid-Kontrollgebiet ausweisen“, so NABU-Verkehrsreferentin Julia Balz. In Europa sind bisher nur Nord- und Ostsee sowie der Ärmelkanal sogenannte Schwefelemissions-Kontrollgebiete (Sulfur Emission Control Areas, SECAs). Hier gilt laut EU-Beschluss von 2015 an ein strengerer Grenzwert von 0,1 Prozent.
EU Umweltkommissar Potocnik hat für 2013 das „Jahr der Luft“ ausgerufen. Der NABU hat aus diesem Anlass zusammen mit anderen europäischen Verbänden eine Online-Protestaktion gestartet, die mehr und striktere Maßnahmen für saubere Luft von der EU-Kommission und dem Umweltkommissar fordert.
Mehr Informationen zur Aktion finden Sie unter
www.NABU.de/aktionenundprojekte/russfreifuersklima/
Für Rückfragen: Julia Balz, NABU Referentin Verkehrspolitik, Julia.Balz@NABU.de, 0174-1644716
Im Internet zu finden unter
http://www.nabu.de/schifffahrt/Hintergrund_Luftverschmutzung%20Schiffe_2012.pdf
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Redaktion: Kathrin Klinkusch, Britta Hennigs, Iris Barthel